7 Fragen an Anne Nina Simoens und Anja Pallasch

Foto: © Bernd Fischer
Und der Titel des Buchs sollte genau diesen Inhalt natürlich möglichst gut zusammenfassen. War gar nicht so leicht! Erst dachten wir an sowas wie „Gelbe Seiten Baby“ – aber die sind ja auch nicht mehr so richtig zeitgemäß….. Irgendwie kamen wir dann auf „Babypedia“ und fanden, das klang ganz gut nach „alles Wissen rund ums Baby“.
2. Welche Themen von Babypedia sind aus Ihrer Sicht besonders wichtig?
Das Thema „Geld“ – also welche staatlichen Förderungen gibt es für Eltern, wer bekommt sie, wo beantrage ich sie, was kann man dabei noch optimieren usw. Auch das Thema „Welche Rechte habe ich als (werdende) Mutter gegenüber meinem Arbeitgeber“ ist sehr wichtig, weil wahrscheinlich viel zu viele Eltern viel zu wenig dazu wissen. Ich persönlich finde aber auch unsere „persönlichen Tipps am Rande“ echt nützlich: dass man sich zum Beispiel schon vor der Elternzeit ein Zwischenzeugnis vom Arbeitgeber ausstellen lassen sollte, oder gleich zu Beginn der Schwangerschaft sicherheitshalber eine Arbeits-Rechtsschutzversicherung abschließen - aber auch vermeintlich Banales wie „eine extra Babybadewanne braucht man nicht unbedingt, wenn man sich das Geld sparen will“. Ich mag auch, dass wir immer wieder Bezug nehmen auf Themen von Zwillingseltern (eine von uns hat hierzu ja praktischerweise Infos aus erster Hand!).
3. Einige Themen des Buches wie z.B. Elternzeit und Elterngeld unterliegen häufigen gesetzlichen Änderungen. Wie schaffen Sie es, dass Sie und Ihr Buch auf dem aktuellen Stand sind?
Ja das ist nett, dass Sie das ansprechen. Da verwenden wir nämlich große Sorgfalt drauf und updaten das Buch, wann immer wir können! Gerade ist die neunte, überarbeitete (!) Auflage von Babypedia erschienen. Da richten wir mit dem Verlag auch das Timing der Neuauflagen auf das Inkrafttreten von Gesetzesänderungen aus. Gerade gab es zum Beispiel Änderungen im Mutterschutzgesetz, es zog sich aber ewig hin, bis der Gesetzgeber die verabschiedet hatte, da mussten wir ein wenig jonglieren. Eine von uns ist Juristin, das hilft da natürlich auch.
4. Ihr Buch ist auf unseren Städte Beratungsstellenportalen das meist nachgefragte Buch. Wie erklären Sie sich den Erfolg?
Erstmal: Das freut uns ja wirklich sehr! Und dann hoffen wir natürlich, dass der Erfolg daran liegt, dass die Leser es hilfreich und praktisch finden. Neulich hat mal jemand gesagt „Babypedia ist das Schweizer Taschenmesser unter den Baby-/Elternratgebern“, das fanden wir toll, genau das wollten wir erreichen damit.
5. Haben Sie selbst schon Beratungsstellen zu Schwangerschaft, Elterngeld oder Kindergeld aufgesucht oder sich online beraten lassen? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Wir haben uns seinerzeit bei der Elterngeldstelle beraten lassen in Sachen Elterngeld und dann auch bei der Familienkasse zum Thema Kindergeld. Wenn man da telefonisch mal durchkommt, dann bekommt man gute Informationen. Auch das Online-Portal „Familienwegweiser“ des Familienministeriums gibt zu vielen Fragen fundierte Antworten.
6. Ihr neustes Buch "No Mommy's Perfect: nur keine will es zugeben!" ist gerade erschienen. Erzählen Sie uns etwas zum Inhalt!
Also finden Sie nicht, dass auf Müttern in unserer Gesellschaft ein ganz schöner Erwartungsdruck lastet? Die Kinder müssen bestmöglich gefördert und liebevoll (mit natürlich biodynamisch-BPA-freier Nahrung) erzogen werden (gern bilingual und nicht als Einzelkind), die Partnerschaft soll spritzig-lebendig bleiben, beruflich solls weiter voran gehen und bei alldem bitte schnell wieder superschlank und ausgeschlafen aussehen und vielleicht noch erfolgreich darüber bloggen….. Bitte, WER schafft das? Und darum geht’s in dem neuen Buch. Aber auf humorvolle Art und nicht in endlos-Textform, sondern mit vielen Graphiken, kurzen Texten oder Tabellen – die Eltern hoffentlich ein bisschen zum Schmunzeln bringen und vor allem sagen sollen: Ihr seid nicht allein! Superwoman gibt’s nicht!
7. Können wir mit weiteren Projekten von Ihnen rechnen?
Na hoffentlich: Wir tüfteln gerade stark an einem krümelfreien Keks und an einer Fernbedienung, die Kinderstreitgekreische leiser regelt!
Wir bedanken uns für das Gespräch!